Organisationanalysen

Organisationen können durch formale Vorgaben, die beispielsweise durch die Politik gesetzt werden, nur begrenzt direktiv bzw. linear gesteuert werden. Das liegt daran, dass Planungsvorgaben immer einer konstruktivistischen Eigengestaltung der Agierenden unterliegen, wodurch Vorgänge in Organisationen grundsätzlich mehrdimensional sind. 

Will man das Handeln in und von Organisationen erklären, steuern und entwickeln, muss man dieses dynamische und konstruktivistische Eigenleben analytisch greifbar machen. Hierbei ist systemisches Denken von großem Nutzen. Die systemische Organisationstheorie als Fundament legt die Perspektive auf verhaltenswissenschaftliche Aspekte in Organisationen. Sie fragt nach den nicht-sichtbaren Prozessen und Zusammenhängen von Handlungen und Rahmenbedingungen. Hierdurch werden Erkenntnisse auf allen Seiten von Organisationen ermöglicht: der Fassade (äußere Schauseite), der formalen Struktur (Regelwerk) und der informellen Seite (inneres Leben). 

 

Gesteuert werden Organisationen in der Regel in dreierlei Hinsicht: durch Kommunikationswege, durch Programme und durch Personal gibt. 

Legt man die Seiten und die Steuerungsmöglichkeiten „übereinander“ ergeben sich neun Felder. Diese „neun Spielfelder“ ermöglichen eine reale Analyse von Organisationen. Eine systematische Organisationsanalyse ermöglicht die „neun Spielfelder“, auf denen organisationales Leben stattfindet und gesteuert wird, sichtbar zu machen. Dieses Sichtbarmachen ist oft die Voraussetzung für Konfliktlösungen oder für notwendige Entwicklungsschritte und Veränderungsmaßnahmen.